Harry Haller, Schriftsteller und Neurotiker, taucht in einer deutschen Kleinstadt auf, mietet sich in einem möblierten Zimmer ein, führt ein zurückgezogenes, der Literatur gewidmetes Leben und ist eines Tages verschwunden, so rätselhaft wie er gekommen war. Er hat aber ein Manuskript hinterlassen: "Harry Hallers Aufzeichnungen, nur für Verrückte." Der Inhalt dieses Tagebuches zusammen mit einem fiktiven Vorwort des Herausgebers ist Inhalt dieses Romans. Aus den Aufzeichnungen wird deutlich, dass Harry Haller ein übersensibler, in äußerste seelische Vereinsamung getriebener Mann ist, dessen quälend-problematische Selbstanalyse zugleich einen Versuch zur Diagnose der "Krankheit der Zeit" darstellt. "Der Steppenwolf" gehört zu Hesses erregendsten Werken. Zeit- und gesellschaftskritische Anmerkungen, etwa zum autoritären und doktrinären Schulsystem, zu dem im Vormarsch befindlichen Leistungsprinzip, zur fernöstlichen Philosophie und zur Drogenszene haben nichts von ihrer visionären Kraft eingebüßt.