Bayezid Bastami lebte im 9. Jahrhundert und war einer der berühmtesten Sufimeister des Islam. Man gab ihm den Titel „König der Erkenner“ (oder Gnostiker). Er stammt aus einer alten persischen Familie, die sich zum Islam bekannt hatte. Sein Großvater war ein Anhänger der Zarathustrischen Religion.
Bayezid wurde, wie alle großen Mystiker, sowohl verehrt als auch geschmäht. Sein Grab, das in der Stadt Bastam im nordöstlichen Persien liegt, ist noch heute ein Wallfahrtsort der Sufis.
Bayezid Bastami hat die höchste Stufe der Mystik, die man Al-Fana-fi-Allah nennt, d.h. Aufgehen oder Auferstehen in Gott, erreicht. Sie entspricht dem Nirvana der Brahmanen und Buddhisten, der Vermählung mit dem himmlischen Bräutigam oder dem Erreichen des Himmelreiches bei den christlichen Mystikern.
Die Aussprüche des Meisters erinnern an die Worte Krishnas in der Bhagavad Gita, an die des indischen Mystikers und Philosophen Shankarachara und an die des Mystikers Meister Eckhart.
(nach H.K. Iranschähr)
