İllustrierter Einband, Einband mit leichten Gebrauchsspuren, Rücke spurenrillig, sonst gut dtv 10031. Herausgegeben von Viktor Böll. Viktor Böll (* 9. Oktober 1948 in Köln; ? 31. Januar 2009 ebenda) war ein deutscher Kulturschaffender und Leiter des Heinrich-Böll-Archivs.Ein Jahr nach Beginn des Studiums der Germanistik, Soziologie und Theaterwissenschaften in Köln wurde er 1971 der Assistent seines Onkels Heinrich Böll. Nachdem dieser seine gesamten Unterlagen der Stadt Köln als Dauerleihgabe überlassen hatte, übernahm Viktor 1979 die Leitung des Heinrich-Böll-Archivs. In dieser Position setzte er sich bis zu seinem Tod auch als Verfasser und Herausgeber für das Werk des Literaturnobelpreisträgers ein. Er wurde Gründungsmitglied der Heinrich-Böll-Stiftung und des Lew-Kopelew-Forums. Eigene Werke sind ein Prosaband, die Groteske Visionen und das Theaterstück Abschaffung der Buchstaben, das er zusammen mit Konrad Beikircher schrieb. Heinrich Bölls literarische Leistung reicht von der seelischen Aufarbeitung der Schuld und der Leiden des deutschen Soldaten im Zweiten Weltkrieg über die Kritik des Adenauerstaates und seines engstirnigen Katholizismus, über die praktische Solidarität mit den verfolgten Dissidenten des Ostblocks und der reaktionären Diktaturen im Westen bis zur Auseinandersetzung mit dem Trauma des Terrorismus und seiner blinden Verfolgung. Als sehr verletzlicher Ankläger hat er die Gefährdung der moralischen Fundamente unserer Gesellschaft, der demokratischen Freiheit und der Friedensliebe, verfolgt und ist der jüngeren Generationen zum unauffälligen Vorbild geworden. Das vorliegende Lesebuch mit teils unveröffentlichten und schwer zugänglichen Erzählungen, Romanausschnitten, Gedichten und Aufsätzen, Briefe und anderen Materialien aus den Jahren 1948-1982 erlaubt es, den literarischen Weg dieses Autors in komprimierter Form nachzuvollziehen und Heinrich Böll so kennenzulernen, wie er sich selbst sieht.